Interkulturelle Trainings – ein Blick hinter die Kulissen

Der Ablauf und die Konzeption Interkultureller Trainings

In einer immer stärker vernetzten Welt wird interkulturelle Kompetenz zu einem entscheidenden Faktor für beruflichen und persönlichen Erfolg. Die Fähigkeit, effektiv und respektvoll mit Menschen aus verschiedenen kulturellen Hintergründen zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten, kann den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen. Deshalb möchte ich Euch heute einige Einblicke in die Welt der interkulturellen Trainings geben und erläutern, warum sie so wichtig sind.

Der Ablauf eines Interkulturellen Trainings

Ein Training beginnt schon weit vor dem eigentlichen Trainingstag. Hier ist ein Überblick über die verschiedenen Etappen von der Auftragsklärung über die Konzeption bis hin zur Durchführung und Nachbearbeitung:

Konzeption eines Trainings

  1. Auftragsklärung: Ich habe mehrfach festgestellt, dass die Auftraggeber nur selten genaue Vorstellungen haben, welche Inhalte angesprochen werden sollen. Auch die Trainees selbst haben meistens eher geringe Vorkenntnisse im interkulturellen Bereich. Daher ist es umso wichtiger, Erwartungen, Probleme und Ziele vorher abzufragen. Bei Petalouda Consulting wenden wir hierbei oft das SCORE-Modell aus dem NLP an. Auch die Art, Dauer und Durchführung werden vorher abgesprochen. Soll es sich um ein Tages- oder Halbtagestraining handeln, virtuell oder in Präsenz?
  2. Grobe Skizze: Auf Basis der Auftragsklärung erstellen wir eine grobe Skizze der Module, die in welcher Länge und Tiefe behandelt werden sollen. Thematische Schwerpunkte werden meistens in die Mitte des Trainings gelegt.
  3. Feintuning: In dieser Phase erfolgt die genaue Ausarbeitung der Struktur, des Timings und der Methoden, die im Training verwendet werden. Je nach Zeitrahmen und Gruppengröße setzen wir verschiedene Übungen ein, darunter Fallbeispiele, „critical incidents“, Spiele oder Rollenspiele, Partnerübungen wie Lotto, Bingo, „stille Post“, Zuordnungsspiele oder auch Teambuilding-Aktivitäten.
  4. Vorbereitung: Jetzt werden die Materialien vorbereitet. Flip-Chart-Bögen beschreiben wir gerne schon im Voraus, um an Tag X Zeit zu sparen. Auch Fallstudien und Spiele werden in dieser Phase vorbereitet, gedruckt und im Moderationskoffer verstaut.
  5. Start: Am Tag X wird der Trainingsraum vorbereitet, um eine angenehme Arbeitsatmosphäre zu vermitteln. Der Technik-Check ist hierbei das wichtigste Element, bei dem überprüft wird, ob Laptop, Beamer, digitales Whiteboard etc. auch funktionieren. Manchmal gibt es auch eine thematische Deko wie kleine Flaggen oder typische kulinarische Spezialitäten.

Jetzt kann’s losgehen!

  1. Nachbereitung: Während des Trainings machen wir oft Fotos von erarbeiteten Inhalten und stellen im Anschluss ein Fotoprotokoll als Handout zusammen. Auch eine Feedback-Abfrage und ein abschließender Follow-up-Call mit dem Auftraggeber können dazu gehören.

Bausteine Interkultureller Trainings

Die Bausteine interkultureller Trainings umfassen:

  • Icebreaker & Kennenlernen: Das Training beginnt mit einem Icebreaker oder einer Kennenlernrunde, um eine offene und angenehme Atmosphäre zu schaffen.
  • Definition Kultur und Kulturbegriff: Zu Beginn des Trainings definieren wir die grundlegenden Begriffe Kultur und Kulturbegriff, um ein gemeinsames Verständnis zu schaffen.
  • Wahrnehmung und Perspektivwechsel: Durch Übungen zur Wahrnehmung und Perspektivwechsel sensibilisieren wir die Teilnehmer für andere Weltanschauungen und kulturelle Unterschiede.
  • Selbstreflexion: Die Teilnehmer reflektieren ihre eigene kulturelle Prägung und die Werte, die in ihrem Kulturkreis wichtig sind. Erst dann richten wir den Blick nach außen und befassen uns mit Themen wie Stereotypen oder unbewussten Vorurteilen (unconscious bias).
  • Allgemeine interkulturelle Unterschiede: Wir vermitteln allgemeine interkulturelle Unterschiede anhand der Modelle von Hofstede, Meyer und Trompenaars und visualisieren diese Unterschiede mit Länderkurven, was oft zu einem Aha-Effekt führt.
  • Konkreter Einstieg in Kulturunterschiede: Danach steigen wir konkret in die Kulturunterschiede ein. Häufige Themen hierbei sind Kommunikation, Management, Teambuilding, Konfliktmanagement und Projektarbeit.
  • Länderspezifischer Fokus: Je nach Land und Zielgruppe setzen wir unterschiedliche Schwerpunkte. In Frankreich-Trainings liegt der Fokus beispielsweise auf Flexibilität, dem „System D“ und Beziehungsorientierung. In Deutschland-Trainings sind Konsens, Sachorientierung und die Bedeutung detaillierter Planung zentral.
  • Kulturschock: Auch das Thema Kulturschock wird oft thematisiert. Gerade bei Expatriates bieten wir oft Coaching-Sessions an, in denen Ängste, Sorgen, Hoffnungen und persönliche Ziele besprochen werden.
  • Individuelle Anpassung: Ab und zu erhalten wir Spezialanfragen und haben so schon Themen wie das belgische Gesundheitssystem, die Rolle der Frau in Deutschland oder Krankenversicherung für Haustiere behandelt.

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