La Chandeleur, auch bekannt als Mariä Lichtmess, ist ein Fest, das in Frankreich mit großer Begeisterung gefeiert wird – und natürlich mit einer Unmenge von Crêpes. Falls ihr euch fragt, was der Zusammenhang zwischen einem religiösen Feiertag und dem massenhaften Verzehr dieser dünnen, köstlichen Teigfladen ist, seid ihr nicht allein. Aber keine Sorge, ich nehme euch mit auf eine kleine kulturelle Entdeckungsreise, die Licht ins Dunkel – und Crêpes auf eure Teller bringen wird.
Zunächst einmal, La Chandeleur wird jedes Jahr am 2. Februar gefeiert, genau 40 Tage nach Weihnachten. Die Tradition reicht bis ins Römische Reich zurück und hat ihre Wurzeln in verschiedenen Bräuchen und Glaubensvorstellungen. Ursprünglich war es ein heidnisches Fest, das die Wiederkehr des Lichts nach dem Winter feierte – eine Art Vorläufer unseres modernen Groundhog Days, nur dass man statt eines Nagetiers die Sonne beobachtete.
Als das Christentum in Europa Einzug hielt, wurde das Fest von der Kirche übernommen und in Mariä Lichtmess umbenannt, um die Reinigung der Jungfrau Maria und die Darstellung Jesu im Tempel zu feiern. Doch wie kamen nun die Crêpes ins Spiel? Die runde Form und die goldene Farbe der Crêpes sollen an die Sonne erinnern, symbolisch für die Rückkehr des Lichts und den Sieg über die dunklen Wintertage. Zudem glaubte man, dass, wenn man zur Chandeleur Crêpes backt und dabei einen Goldmünzen in der anderen Hand hält, dies Wohlstand für das kommende Jahr bringen würde. Manche sagen, das sei der ursprüngliche „Bitcoin“.
Heutzutage ist La Chandeleur vor allem ein Anlass für Familien und Freunde, sich zu versammeln und gemeinsam Crêpes zu genießen. Es gibt sogar den Brauch, den ersten Crêpe mit der rechten Hand zu wenden, während man mit der linken Hand eine Münze hält, um Glück und Reichtum zu sichern. Geschicklichkeit und ein bisschen Aberglaube gehen hier Hand in Hand, und wenn der Crêpe beim Wenden auf dem Boden landet, nun, betrachtet es als eine zusätzliche Portion Humor, die das Fest bereichert.
Neben dem Spaßfaktor zeigt La Chandeleur die tiefe kulturelle Verankerung von Traditionen und Bräuchen in Frankreich. Es ist ein perfektes Beispiel dafür, wie historische Ereignisse, Glaubensüberzeugungen und kulinarische Genüsse miteinander verwoben sind und das kulturelle Erbe eines Landes prägen. Also, ob ihr nun an die religiösen Wurzeln des Festes glaubt, oder einfach nur eine Ausrede braucht, um euch mit Crêpes vollzustopfen, La Chandeleur ist ein festlicher Anlass, der zeigt, dass manchmal die besten Dinge im Leben flach und in einer Pfanne gebacken sind.
In diesem Sinne, liebe deutsch-französische Freunde, nehmt eure Pfannen in die Hand, und lasst uns das Licht, das Leben und natürlich die Crêpes feiern!