Wie erstellt man einen lösungsorientierten Marketingplan?

Als ich im Marketing gearbeitet habe, war der Zeitpunkt des Marketingplans immer ein spannender Moment. Die Ausarbeitung dieses wichtigen strategischen Instruments gehörte zu meinen Lieblingstätigkeiten: Einerseits ein Rückblick auf Erfolge und Learnings, andererseits der Ausblick auf neue, ehrgeizige Ziele.

Ein Marketingplan ist einer der Schlüsselmomente des Jahres für Unternehmen, bei dem die verschiedenen Abteilungen wie Marketing, Vertrieb und Management ihre Köpfe zusammenstecken. Dabei werden die Ergebnisse des vergangenen Jahres analysiert, neue strategische Ziele festgelegt und die Ressourcen für das kommende Jahr geplant.

Doch oft enden diese Meetings in langen Diskussionen, widersprüchlichen Prioritäten und mangelndem Konsens.

Was wäre, wenn wir das anders angehen? 🎯
Ich möchte heute eine Methode vorstellen, wie man einen lösungsorientierten Marketingplan erstellt. Dabei setzen wir auf systemische Fragestellungen, die positive Aspekte in den Vordergrund rücken und die Motivation im Team stärken.


I. Analyse der vergangenen Erfolge (Jahresbilanz)

Der erste Schritt eines jeden guten Marketingplans ist der Rückblick auf das Vorjahr. Aber statt sich nur auf verfehlte Ziele zu konzentrieren, empfehle ich, mit einem lösungsorientierten Ansatz zu arbeiten.

Was ist ein lösungsorientierter Ansatz?
Der lösungsorientierte Ansatz (Solution-Oriented Interventions) stammt aus der lösungsfokussierten Kurzzeittherapie, die in den 1980er Jahren von Steve de Shazer und Insoo Kim Berg entwickelt wurde. Er konzentriert sich darauf, vorhandene Stärken und Ressourcen zu identifizieren und darauf aufbauend pragmatische Lösungen für zukünftige Herausforderungen zu entwickeln, anstatt sich auf Probleme oder deren Ursachen zu fixieren.

Tipp für den Kick-off-Workshop:
Starte mit dieser Frage:

  1. Was hat im letzten Jahr besonders gut funktioniert?
    Diese Frage lenkt den Fokus auf Erfolge und schafft eine positive Grundstimmung.
    Beispiel: „Unser neues Produkt X hat sich außergewöhnlich gut verkauft. Wie haben wir das geschafft, und was können wir daraus für das kommende Jahr lernen?“

II. Marktanalyse mit systemischem Blick 🌐

Der nächste Schritt ist die Analyse des Marktes und der Wettbewerber. Hier hilft ein systemischer Ansatz, um die Wechselwirkungen im Markt besser zu verstehen.

Was ist ein systemischer Ansatz?
Der systemische Ansatz betrachtet Menschen, Teams oder Organisationen als Teil eines dynamischen Netzwerks aus Beziehungen und Wechselwirkungen. Lösungen entstehen, indem man die Wechselwirkungen zwischen den Akteuren analysiert und gezielt beeinflusst.

Fragen für die Marktanalyse:

  1. Wer sind die wichtigsten Akteure in unserem System (z. B. Kunden, Wettbewerber, Lieferanten, interne Abteilungen)?
  2. Welche Faktoren beeinflussen unser aktuelles Marktumfeld?

III. Konkurrenzanalyse

Modelliere einen spezifischen Wettbewerber:

  • Welche Werte und Überzeugungen treiben dessen Strategie an?
  • Welche Aktionen, Produkte oder Kampagnen waren erfolgreich?

Übertragung auf den eigenen Kontext:
Nutze die Erkenntnisse, um eigene Stärken hervorzuheben oder Schwächen im Wettbewerbsumfeld zu nutzen.


IV. Zielsetzung und Planung für das kommende Jahr

Statt einer Top-Down-Vorgehensweise setze auf eine partizipative Zieldefinition, die alle Abteilungen einbezieht.

👉 Leitfragen für die Zielsetzung:

  1. Welche übergeordneten Ziele wollen wir erreichen?
  2. Wie können wir diese in kleinere, messbare Schritte unterteilen?

V. Erstellung eines konkreten Maßnahmenplans 📅

Zum Abschluss wird ein detaillierter Aktionsplan erstellt, der alle geplanten Maßnahmen und Verantwortlichkeiten festhält.

Marketingkalender:
Liste wichtige Termine wie Produkt-Launches, Pressemitteilungen oder Events auf.

Kennzahlen:

  • Umsatzwachstum
  • Marge
  • Marktanteil

Erstellung einer Bridge:
Die Bridge ist eine visuelle Übersicht, die das Budget mit den geplanten Maßnahmen und strategischen Zielen verbindet. Sie dient dazu, finanzielle Ressourcen im Blick zu behalten und die Verknüpfung zwischen strategischen Zielen und operativer Umsetzung klar darzustellen. Ein Beispiel könnte ein Diagramm sein, das Budgetzuweisungen pro Kampagne zeigt und deren erwarteten ROI.

Ein lösungsorientierter Marketingplan schafft eine positive Atmosphäre und motiviert das Team, an einem Strang zu ziehen. Mit dem Fokus auf Erfolge und einer klaren Verbindung zwischen Strategie, Maßnahmen und Ressourcen durch die Bridge wird der Plan nicht nur strategisch, sondern auch realistisch und umsetzbar.

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